Ein berührender Start in den interprofessionellen Palliativ Care Lehrgang
- Tobias Conrad
- 5. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Tagen

Was für eine Bereicherung!
Gerade durfte ich am ersten Modul des interprofessionellen Palliativ-Care-Lehrganges teilnehmen (Mai 2024) und dabei auf zwei wunderbare Frauen treffen, die den Kurs bereichern:
Ingrid Marth und Astrid Leßmann. Es war ein besonderes Wiedersehen, denn ich kannte beide bereits indirekt von früher, nämlich vom Film- und Buchprojekt meiner Freundin Anita Natmeßnig, die 2006 den beeindruckenden Kinodokumentarfilm Zeit zu gehen über das Hospiz Rennweg drehte.*
Zeit zu leben
Astrid spielte damals im Kinodokumentarfilm und beide Frauen im begleitenden Buch wesentliche Rollen, und ihre positive Energie und Lebensfreude haben mich damals wie heute tief beeindruckt.
Warum eigentlich? Warum strahlen sie so viel Lebensfreude aus, obwohl sie täglich mit dem Thema Tod konfrontiert sind?
Ich vermute, es liegt daran, dass sie stets in Kontakt mit dem Wesentlichen sind. Es ist wohl kein Zufall, dass der Tod in vielen Kulturen als weiser Ratgeber gilt – er bringt das Wichtige, das Essenzielle, ans Licht.
Besonders berührt haben mich die Vorträge der beiden über Achtsamkeit und Kommunikation. Mit so viel Witz, Charme und einem unerschütterlichen Optimismus haben sie uns die Bedeutung dieser Fähigkeiten im Umgang mit Menschen in der letzten Lebensphase nähergebracht.
Ihre authentische Art, schwierige Themen zu behandeln, ohne die Leichtigkeit zu verlieren, hat mich tief bewegt.
In diesem Sinne:
Genieße die schönen Augenblicke deines Lebens!
Tobias

* Wer im Hospizbereich arbeitet, hat täglich mit unheilbar kranken Menschen und deren Angehörigen zu tun und ist wöchentlich mindestens einmal mit dem Tod konfrontiert. Wie ist diese emotionale Schwerstarbeit zu „schaffen“? Wie gelingt es, sterbenden Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen, ohne dabei selbst ins Burn-out zu geraten? Wie sind so viel Leid und Abschied zu ertragen, ohne die Freude am Beruf und die Lust am Leben zu verlieren? Anita Natmeßnig bringt berührende Einblicke in das Leben von zwei erfahrenen Hospizkrankenschwestern. Astrid Leßmann arbeitet im Tageshospiz in Salzburg, Ingrid Marth im Mobilen Hospiz Rennweg in Wien. Das begleitende Buch erschien 2010 und war bald ausverkauft. 2012 wurde es unter dem Titel „Was zählt, ist dieser Augenblick. Lernen im Hospiz“ im Herder Verlag als Taschenbuch neu aufgelegt und ist (zumindest gebraucht) erhältlich. Die Themen spannen einen Bogen von Kommunikation am Sterbebett über Abschied, Trauer und Tod bis hin zu Freundschaft, Selbstliebe und Spiritualität.
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